Hochmoore, wie zum Beispiel das Grambower Moor, sind einzigartige Landschaftselemente. Sie zeichnen sich durch einen fast stets vorhandenen Wasserüberschuss aus. Man könnte sie mit vollgesogenen Schwämmen vergleichen (über 90% Wasser), die erhoben in der Landschaft liegen. Daher rührt die Bezeichnung Hochmoor. Hochmoore leben allein vom Regenwasser. Sie werden deshalb auch Regenwassermoore oder „ombrotrophe Moore“ genannt. Sie sind fast ausschließlich aus vielfarbigen Torfmoosen aufgebaut. Diese können sehr viel Wasser speichern (einige Arten mehr als das 25fache ihres Trockengewichtes), vertragen kurzzeitiges Austrocknen und sind nicht nur an die nährstoffarmen Bedingungen im Moor angepasst, sondern schaffen sich ein für andere Pflanzenarten feindliches saures Milieu selbst durch Abgabe von Protonen. Das ist eine Einmaligkeit in der Pflanzenwelt!
Nur wenige niedrige Sträucher und Riedgräser können hier wachsen. Größere Gehölze kommen erst in gestörten Bereichen auf. Der hohe Wasserstand verhindert eine Belüftung der Bodenoberfläche, so dass kaum eine Zersetzung der Pflanzenreste erfolgt. Es entsteht Torf. Der Torfkörper wächst über Jahre und Jahrhunderte immer weiter in die Höhe -etwa 1 mm pro Jahr.
Im Gegenzug sind Niedermoore, oder auch Flachmoore genannt, keine tiefergelegten Hochmoore sondern ein Moortyp, der von mineral- und nährstoffhaltigem Grundwasser gespeist wird. Der aus dem Hochmoor gewonnene Schwarztorf eignet sich aufgrund der Zusammensetzung und des sauren niedrigen pH-Wertes, hervorragend als Nutzung für gesundheitliche Zwecke.
Hochmoortorfe haben eine bessere Wärmeleitfähigkeit als z.B. Torfe aus einem Niedermoor. Zudem besitzen Hochmoortorfe eine höhere bakterizide Wirkung und eignen sich daher besonders für die Frauenheilkunde und gynäkologische Behandlungen. Hochmoortorfe haben einen niedrigeren, sauren pH-Wert und weisen höhere Anteile an Huminsäuren als Niedermoortorf auf.
Der niedrige pH-Wert und der hohe Anteil an Huminsäuren im Hochmoortorf wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Durch die antibakterielle Torfwirkung wird die Haut samtig, glatt und rein. Der Kreislauf wird stabiler, der Stoffwechsel wird angeregt und das vegetative Nervensystem wird stimuliert.
Frisches, stark humifiziertes Hochmoor ist für die Balneologie (Bäderheilkunde) am wirtschaftlichsten und ergiebigsten. Für die Aufbereitung zum Bad oder als Packung benötigt man weniger Naturmaterial, da sie langsam, aber gut quellen.
Aus Hochmoor gewonnenes Moor trocknet langsamer aus, als Moor aus dem Niedermoor.