Die Peloid-Therapie wird heute noch in vielen Praxen der Physiotherapie angewandt. Häufig dient sie als Vorbehandlung oder Nachbehandlung bei Massagen oder einer Krankengymnastik.
Die Peloid-Therapie arbeitet als Bereich der Balneotherapie auf Grundlage der Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Wärme und Kälte und bedient sich außerdem der bekannten Effekte der eingesetzten Peloide.
Der Begriff Peloid stammt aus dem Griechischen, bedeutet „Schlamm“ und bezeichnet laut Definition ein „feinkörniges Gesteinsgemisch“, welches aufgrund natürlicher geologischer Einflüsse entstanden ist. Bekannte Peloide, die in der Physiotherapie bzw. der Peloid-Therapie (der Begriff wird kaum verwendet) genutzt werden sind Fango oder Moor. Diese kommen bei unterschiedlichen Beschwerden und Krankheiten in Form von Bädern oder Packungen zum Einsatz.
Die Verwendung von Fango- oder Moorpackungen ist eine über Jahrhunderte genutzte und noch heute sehr beliebte Form der Behandlung in der klassischen Physiotherapie – sowohl in den Physiotherapie-Praxen als auch in den großen physiotherapeutischen Abteilungen von Kliniken und Kurbädern.
Bei den Moorpackungen, die heutzutage in der Physiotherapie verwendet werden, handelt es sich in der Regel um Kissen in verschiedenen Größen. Sie werden aus einem medizinischen Vlies hergestellt und mit Torf aus dem Moor gefüllt. Das durchlässige Vlies erlaubt es dem Torf, mit der Haut in Verbindung zu kommen und so seine wohltuenden Effekte zu verbreiten. Die Rückseite der Packungen besteht aus Folie. Diese verhindert, dass der Torf dort austritt und macht das zusätzliche Auflegen eines Wärmeträgers möglich. In Kurkliniken oder ähnlichen Einrichtungen wird häufig der aufgewärmte Torf direkt auf die Haut gegeben.
Wenngleich der allgemeine Glaube herrscht, dass Moorpackungen nur aufgrund ihrer Temperatur eine örtlich begrenzte entspannende Wirkung haben, weiß man heute in Fachkreisen dank der modernen Wissenschaft, dass hinter den wohltuenden Effekten von Moorpackungen noch so viel mehr steckt. (1)
Im Gegensatz zum Fango, bei dem es sich um ein trockenes Verwitterungsprodukt fester Gesteine handelt, enthält Moor vorwiegend organische Substanzen – ein Resultat aus der Verwandlung von Pflanzen innerhalb tausender Jahre.
Der Torf aus dem Moor ist eine Ansammlung verschiedener Pflanzenarten wie Kräuter, Gräser, Blätter, Blumen und Bäume, die sich nach dem Absterben im Moor nicht vollständig zersetzt und übereinander gestapelt haben. Er gilt als wertvolles und anerkanntes Heilmittel. Zu den vielen Inhaltsstoffen, die sich während der Umwandlungsprozesse der Pflanzen bilden, zählen:
Besonders von Bedeutung sind die enthaltenen Huminsäuren. Sie besitzen hervorragende Eigenschaften, die man sich in der Physiotherapie zum Beispiel bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates zunutze macht. Huminsäuren im Moor wirken schmerzlindernd und habe noch weitere positive Effekte wie:
In der Balneotherapie stützt man sich auf eine weitere Qualität von Heilmoor. Aufgrund seiner Struktur ist es in der Lage, Wärme besonders gut zu halten und nach und nach abzugeben.
Eine Moorpackung, die 20-30 Minuten auf schmerzende Körperregionen platziert wird, erzeugt mit wenig Aufwand eine große therapeutische Wirkung.
Die lokale Wärmeanwendung verursacht eine Erwärmung der tiefen Muskelschichten und ermöglicht es der Haut gleichzeitig, die effektiven Substanzen aufzunehmen und ins Blut abzugeben. So kann das Moor seine therapeutische Kraft außen als auch im Inneren des Körpers entfalten.
Ein warmes Moorbad vermag noch mehr. Nach etwa 20 Minuten erhöht es die Körpertemperatur des Patienten um 2 Grad und erzeugt so eine Art „künstliches Fieber“. Das führt dazu, dass endokrine und vegetative Prozesse angekurbelt werden, die wiederum den Stoffwechsel in Gang setzen und das Immunsystem stärken.
Gut zu wissen:
Mittlerweile ist nicht nur die Naturmedizin, sondern auch die moderne Wissenschaft von den Heilkräften des Moores überzeugt, sodass Mooranwendungen von Ärzten und Krankenkassen anerkannt sind und als zusätzliches Heilmittel im Zusammenhang mit einer Massage oder Krankengymnastik auf Rezept verordnet werden können. |
Mithilfe von Moorbädern oder einer Moorpackung werden in Kurkliniken und Physiotherapiepraxen viele Erkrankungen erfolgreich behandelt. Für die Wärmeanwendung wird das Moor auf 40-50 Grad erwärmt. Das ist möglich, da ein Moorbad mit einer Temperatur von 42 Grad ungefähr so warm empfunden wird wie ein Wasserbad von 39 Grad. Für eine Kälteanwendung kommen die Packungen einfach vorher in den Kühlschrank.
Bei degenerativen Gelenkserkrankungen wie:
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haben sich Mooranwendungen in der Physiotherapie seit Jahren bewährt. Hier kommt Heilmoor nicht nur als Moorbad oder Moorpackung zum Einsatz, sondern auch als Moorknete bzw.- Moorpaste.
Doch auch bei anderen Beschwerden und Schmerzen entfaltet der Torf aus dem Moor ebenfalls seine wohltuenden Kräfte. Dazu zählen:
Im Zusammenhang mit einer Krankengymnastik oder Massage sorgt die Wärmetherapie mit einer Moorpackung für die Erwärmung, Entspannung und Durchblutung von Muskeln, Haut und anderem Gewebe und intensiviert damit die Wirkung der folgenden oder vorangegangenen Behandlung.
Nicht nur die Physiotherapie weiß die Kräfte aus dem Heilmoor bei der Behandlung des Bewegungsapparates zu schätzen. Auch Patienten mit hartnäckigen Hauterkrankungen kennen mittlerweile die positiven Wirkungen von Moormasken und Bädern. Einige Moor-Kliniken nutzen Moor sogar als Anwendung bei typischen Frauenleiden, indem sie sich den Einfluss von Moor auf gestörte Hormonzyklen zunutze machen.
Nach einem stressigen Arbeitstag profitiert im Grunde jeder von einem Moorbad oder einer Moorpackung, denn durch die entspannende Wirkung fördert Heilmoor das Einschlafen, wirkt generell beruhigend und löst die alltäglichen kleinen Verspannungen.
Hier finden Sie unsere Physio-Moor-ProdukteMooranwendungen kommen in vielen Bereichen zum Einsatz, sind immer noch nicht vollkommen erforscht und bieten laut neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse ein großes therapeutisches Potential. Nicht umsonst nennt man Heilmoor auch das „Antibiotikum der Zukunft“.